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1. Dezember 2025 – Proteste gegen Drag-Lesung

Am Montagnachmittag versammeln sich in der Spitze ca. 30 Personen, um vor der Stadtbibliothek Moosach gegen eine Veranstaltung mit Drag Künstler*in Vicky Voyage zu protestieren. Personell und inhaltlich ist es ein Potpourri aus religiös fundamentalistischen, antifeministischen und antilinken Positionen, das von den Redner*innen verbreitet wird. Ein Redner der christlich-fundamentalistischen Gruppe „Christkönigtum“ bezeichnet die Veranstaltung als eine „Lesung von Schmutzliteratur von einem Stripper“. Neben der Kritik an Drag-Lesungen positioniert man sich gegen das Selbstbestimmungsgesetz und thematisiert die Einschränkungen während der Corona-Pandemie. Angemeldet hat Kundgebung die Gruppe „Kinder stehen auf“ um den Aktivisten Marcel D. Eine Handvoll AfD-Vertreter, unter ihnen der Bürgermeisterkandidat für Haar, Christoph Rätscher, posieren mit Fahnen innerhalb der Absperrungen.

Pressevertreter*innen werden während der Versammlung wiederholt angegangen und an ihrer Arbeit behindert. Die Polizei schreitet nur sehr zögerlich dagegen ein. Es gibt zivilgesellschaftlichen Protest gegen die Gegenkundgebung.

Im Nachgang veröffentlicht die Gruppe „Lederhosen Revolte“ aus der „Identitären Bewegung“ ein Video in den sozialen Netzwerken und nimmt dort Bezug auf die Lesung, die aus ihrer Sicht „Sexualisierungspropaganda“ sei. Kinder würden so indoktriniert, dass sie die Familie aus Vater, Mutter und Kind(ern) ablehnen würden. Mit Falschinformationen und Diffamierungen gegen Drag Künstler*innen, die als „homosexuelle Fetischtänzer“ bezeichnet werden, soll Stimmung gegen Projekte gemacht werden, die sich für eine vielfältige Gesellschaft einsetzen.