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13. Juli 2025 – Christlich-fundamentalistische Demonstration

Am Sonntagnachmittag startet eine Demonstration christlich-fundamentalistischer Akteur*innen auf dem Geschwister-Scholl-Platz. Versammelt haben sich unter anderem Teilnehmende der „Nights of Hope“ einer dreitägigen Veranstaltungsreihe, die auf der Galopprennbahn in Riem stattfindet. Sie sind vor allem evangelikalen Gruppen wie der Münchner Sektion der „International Christian Fellowship“ zuzuordnen. Rund 500 Personen laufen, singen und tanzen durch die Innenstadt bis zum Marienplatz mit Sprechchören wie „Jesus lebt“, „Jesus ist König von München“ und „No bondage, no chains, Munich shall be free“. Einige der jüngeren Teilnehmenden steigern sich dabei in Ekstase. Auf der Abschlusskundgebung auf dem Marienplatz kündigen Prediger die Hölle an, für alle, die sich nicht Jesus zuwenden. Wessen Name nicht auf der Liste stehe, der werde in der Endzeit in einen Ozean aus Feuer geworfen, droht einer von ihnen. Man solle sich abwenden von Sünde, Unglauben, Götzenverehrung, damit Jesus einen in den Himmel erhebe. Wer sich Jesus nicht zuwende, spiele mit seinem Leben.

Auch hier erklingt immer wieder Musik von den Lautsprecherwagen. Im Refrain eines Liedes heißt es „Alle anderen Götter sind Götzen, sie können nichts hören, sie können nichts sehen, aber mein Gott lebt!“

Ein anderer Redner fordert die anwesenden Menschen, die Schmerzen haben, auf, ihre Hand auf die Brust zu legen und zu beten. Er bittet Jesus um Heilung für Herz und Körper und fordert, dass Depression und Schmerzen fortgenommen werden. Anschließend verlangt er, dass sich die Zuhörer*innen, die „Heilung erlebt“ hätten, sich melden sollten. Als daraufhin einige Hände nach oben gehen, befindet er: „Stark, Jesus heilt“. Der Glaube an Wunderheilungen ist ein zentrales Element der „Nights of Hope“, bei denen Teilnehmende vermeintlich allein durch die Kraft des Glaubens und Jesus auch von schwersten Krankheiten geheilt werden.