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2. Februar 2022 – Nicht-angemeldete Versammlung der Pandemieleugner*innenszene

Am Montagabend versammeln sich rund 100 Personen aus der Pandemieleugner*innenszene zu nicht-angemeldeten, illegalen Protesten in der Innenstadt.  Die Stadt stellt an diesem Abend eine Lichtinstallation zum Umgang mit der Coronapandemie vor: Von 18 bis 24 Uhr werden die Worte „Solidarität“, „Wissenschaft“, „Demokratie“ und „Zusammenhalt“ auf die Fassade des Rathaus projiziert. Auf dem Marienplatz sammeln sich um 18 Uhr mehrere hundert Pandemieleugner*innen, die wütend gegen die Aktion protestieren.

In Gruppen verschiedener Größen – von mehreren Dutzend bis hin zu einigen Hundert Teilnehmenden – ziehen sie durch die Neuhauser und Kaufingerstraße. Auch in den einmündenden Nebenstraßen und der Sendlingerstraße marschieren Gruppen. Die Polizei verfolgt die Aufzüge und ist oft einen Schritt zu spät, um sie zu stoppen. Als einige Teilnehmende von der Sendlingerstraße zur Synagoge durchbrechen wollen, können die Beamt*innen dies nur mit Mühe verhindern. Die Teilnehmenden sind teils aggressiv, besonders gegenüber Personen, die sie für Journalist*innen halten. Am Rand der wenigen Ingewahrsamnahmen des Abends erhitzt sich die Stimmung, die Pandemieleugner*innen brüllen „Schämt euch!“ und pfeifen laut. Den ganzen Abend über blasen sie in Trillerpfeifen und rufen Parolen. Sie tragen keine Masken und halten keine Abstände. Polizeidurchsagen übertönt die Menge mit Pfiffen und Rufen. Nach zahlreichen aber letztlich folgenlosen Verfolgungsjagden mit der Polizei gehen viele Teilnehmende nach Hause, gegen 20 Uhr hat sich das Geschehen weitgehend beruhigt.