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2. Juli 2017 – Schwulenfeindlicher Übergriff

Ein Mann wird am Hauptbahnhof Ziel eines schwulenfeindlichen Angriffs. Während er mit einer Bekannten scherzend an der dortigen Postbankfiliale vorbeiläuft, beschimpfen ihn zwei Angreifer schwulenfeindlich. „Du scheiß Schwuchtel“, schreien sie ihm unter anderem zu. Der Betroffene versucht, einen der Angreifer zur Rede zu stellen, als diese auf ihn losgehen, ihn ins Gesicht schlagen und die Treppe vor der Bank herunterstoßen. Auch als der Betroffene am Fuß der Treppe auf dem Boden liegt, lassen die Aggressoren nicht von ihm ab und treten auf ihn ein.

Nach kurzer Zeit flüchten sie durch das Sperrengeschoss in Richtung U-Bahn. Der 29-Jährige kann sich trotz seiner Verletzungen aufrappeln und die Männer verfolgen: vor dem Abgang zur U1 kann er einen der beiden fassen und kurzzeitig am Oberteil festhalten, doch der Mann windet sich aus seinem T-Shirt und entkommt schließlich in einen Zug. Der 29-Jährige bleibt lediglich mit dem T-Shirt eines der Täter zurück. Das Opfer erleidet durch die Attacken u.a. eine gebrochene Nase, ein angeschwollenes und blaues Auge, Schmerzen an der Halswirbelsäule sowie an anderen Körperstellen. Die anwesenden Passant_innen greifen nicht ein.

Am Dienstagnachmittag veröffentlicht der 29-Jährige auf der Facebook-Pinnwand des „Schwulen Kommunikations- und Kulturzentrum Sub e.V.“ ein Foto seines angeschwollenen Auges sowie einen Text, in dem er den Übergriff publik macht. Darin schreibt er auch, dass ihm während der Attacke und trotz seiner Hilferufe keiner der zahlreich anwesenden Passant_innen zu Hilfe gekommen sei. Außerdem beschreibt er die zwei Täter: „174-180 cm groß, kurze Haare, dunkle Hose (…)“ bzw. „(…) 178-184cm groß, blaue Jeans angehabt, und war mollig, braunblonde Haare. Beide zwischen 30 und 40 Jahre“.