Am Samstagmittag führt die christlich-fundamentalistische Gruppe „Werde Licht“ eine Kundgebung auf dem Stachus durch. Unter einem blauen Pavillon haben sie einen Informationstisch aufgebaut, daneben ragt ein großes Holzkreuz in den Himmel. Ihre intensiven Ansprechversuche bezeichnen die rund 20 Teilnehmenden dabei als „Straßenmission“, die sie als ihre Aufgabe betrachten. In Abgrenzung sowohl zur evangelischen wie der katholischen Kirche, sehen sie sich als Bibel- und Jesus-treue Christ*innen, die damit die einzige Art spirituelle Rettung zu erfahren gefunden haben. Die politische Gegenwart ist ihnen ein Graus, sie bezeichnet einer ihrer Redner als das „atheistische(n), buddhistische(n), islamische(n) Abendland“. Sie predigen unablässig ihre bedingungslose Hinwendung zu Jesus und ihre wörtliche Bibelauslegung, die sie mithilfe mehrsprachiger Informationsmaterialien verbreiten.