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12. Juni 2024 – Demonstration der Pandemieleugner*innenszene

Am Mittwochabend beginnt vor dem Giesinger Bahnhof eine Kundgebung der Pandemieleugnerinnenszene. Die Gruppe „München steht auf“ versucht ihre verschwörungsideologischen Positionen zu verbreiten. Wie jede Woche bieten ihre Vertreter*innen an einem Materialstand einschlägige Flugblätter, Aufkleber und Broschüren an. Da finden sich unter anderem Materialien der österreichischen Verschwörungsplattform AUF1 und ein Buch des ehemaligen AfD-Europaabgeordneten Bernhard Zimniok über die „Schicksalsfrage Migration“, in dem er extrem rechte Erzählungen über angeblich gesteuerte „Völkerwanderungen“ zum Besten gibt. Auf einem großen Transparent sind Namen von in der Szene verehrten Personen wie den Verschwörungsideologen Daniele Ganser und Kayvan Soufi-Siavash („Ken Jebsen“) und dem Autor George Orwell zu sehen, dessen Buch die „1984“ viele in der Szene als Gegenwartsanalyse betrachten. Genannt wird dort auch Helga Zapp La Rouche, die Anführerin eines internationalen verschwörungsideologischen Netzwerks, das in Deutschland als Partei „Bürgerbewegung Solidarität“ (Büso) auftritt. „Büso“ verbreitet Propaganda der autoritären chinesischen Regierung und wirbt für deren „Neue Seidenstraße“. Die bösen Hintermänner in ihren globalen Verschwörungserzählungen sitzen meist in Washington oder London.

Am Mikrofon freut sich der Redner „Benny“ über das Genderverbot in Deutschland und lobt die extrem rechte AfD sowie das „Bündnis Sarah Wagenknecht“ als eine gute Vertretung im Europaparlament. Er klagt über das „Rechtsextremismusframing“ gegen den muslim*innenfeindlichen Aktivisten Michael Stürzenberger und lobt den Druck der Straße gegen die Parlamente. Abgeordnete, die dort säßen und sich nicht dem Druck der Straße beugen wollten, müssten ersetzt werden – das sei richtige Demokratie. Er fordert Umstehende auf, sich anzuschließen für ein reines Gewissen. Wer schweige stimme zu und die meisten würden in seinen Augen ja ohnehin nicht mehr zustimmen. Seinem Aufruf schließen sich wenige Menschen an, insgesamt nehmen 150 Personen an der Demonstration teil.

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