Die rechten Parteien „Die Freiheit“ (DF) und „Republikaner“ (REP) versuchen mit einer Kundgebung am Marstallplatz, den Protest gegen eine vorangegangene Verhüllungsaktion zweier Grünen-Landtagspolitiker_innen am „Trümmerfrauen“-Gedenkstein weiter zu befeuern.
Von 12.30 bis 15.00 Uhr stehen ca. 20 rechte Aktivist_innen um Michael Stürzenberger (DF-Landes- und -Bundesvorsitzender, München) und Reinhard Hornberger (REP-Bezirksvorsitzender, München) an der Alfons-Goppel-Straße.
Zum Mikrofon greifen u. a. Stürzenberger, Hornberger sowie die DF-Daueraktivist_innen Maria Frank, Wolfgang Schnell, und Renate Weindl. Zum Schluss legen Stürzenberger und Hornberger am „Trümmerfrauen“-Gedenkstein einen gemeinsamen Kranz von DF und REPs nieder.
Reinhard Hornberger freut sich in seiner Rede, „dass wir zusammeng
efunden haben, Die Freiheit und die Republikaner“. Hornberger fordert Volksentscheide, „ob’s jetzt um die Einwanderung geht, um Moscheen und Minarette“. Die Grünen nennt er „Ökofaschisten, darf ich das sagen?“. Denn „die wollen uns vorschreiben, ob wir veganisch leben, ob wir rauchen dürfen, alles mögliche“. Schließlich lästert er über den verstorbenen bayerischen Grünen-Politiker Sepp Daxenberger: „Der konnte nicht richtig schreiben, der konnte auch nicht richtig reden.“
Für sein Publikum hat Hornberger dann einen ganz besonderen Tip: „Ihr müsst mal den Wendig lesen, das fünfbändige Werk, wo die wirkliche Geschichte drinsteht.“
Was Hornberger da empfiehlt, ist das Buch „Der Grosse Wendig – Richtigstellungen Zur Zeitgeschichte“, eines der bekanntesten revisionistischen Machwerke aus dem extrem rechten Hohenrain-Verlag, mit Kapiteln wie „Revision von KZ-Opferzahlen“, „Greuelmärchen aus Mauthausen“ und „Zur ‚Offenkundigkeit‘ des Holocaust“. Rolf Kosiek von der „Gesellschaft für freie Publizistik“ (GfP), die sich für Holocaustleugner einsetzt, hat es zusammen mit dem NPD-Funktionär Olaf Rose herausgegeben.
„Die Türken schieben den ganzen Weltkrieg auf die Deutschen“ sagt Hornberger und als er über die Nazizeit spricht, redet er sich regelrecht in Fahrt. Hornberger holpert: „Ich möchte auch andere Sachen wissen, nicht nur die deutschen Verbrechen, ich will selbstverständlich auch die Verbrechen der Anderen, das wär doch ein Wahnsinn, wenn wir verabsolutieren würden, wir würden sagen, der Holocaust und dann kommt nix mehr. Das geht nicht, man kann nicht relativieren und man kann auch nicht absolutieren.“
Stürzenberger spricht wie auf den sonstigen DF-Kundgebungen zu seinen üblichen Stichwörtern „Islam“, „Bürgerbegehren“, „Nationalsozialismus“ („für uns eine linke Bewegung“), die Grünen („Deutschlandhasser“), „Grüne Jugend“ („Meinungsfaschismus“), „Gastarbeiter aus der Türkei“ („Kulturfremdheit“, „haben sich ins gemachte Nest gesetzt“), „unsere Politiker“ („Bücklinge und Kriechlinge“) und beschimpft wie so oft einen Journalisten und den bayerischen Innenminister.
Als er auf die Politik der Grünen zu sprechen kommt, legt Stürzenberger rassistisch los: „Da machen sie ’ne Politik, wo sie immer mehr Asylanten reinschaufeln wollen, immer mehr Zuwanderung, ja, sie wollen das deutsche Volk verdünnen, es ist ihnen völlig egal, was da für ein Chaos rauskommt.“