15. Oktober 2013 – Rechtsrockkonzert mit Michael „Lunikoff“ Regener
Die von führenden bayerischen Neonazis angemietete Immobilie (und das Gartengrundstück) in der Obermenzinger Carl-Hanser-Straße war in den letzten Monaten mehrfach Ort größerer Szene-Events. Das Haus ist unter der 120 Quadratmeter großen Wohnfläche komplett unterkellert und verfügt über einen ausgebauten Partykeller. Nun bietet er den Raum für ein konspirativ organisiertes Konzert, zu dem mehrere Dutzend Neonazis aus ganz Oberbayern und auch aus Österreich anreisen.
An diesem Dienstagabend tritt u. a. der Neonazimusiker Michael „Lunikoff“ Regener auf, Sänger der Rechtsrockbands „Die Lunikoff-Verschwörung“ (aktuell) bzw. „Landser“ (früher). Die Polizei ist in Obermenzing vor Ort, führt jedoch anschließend weder den Einsatz, noch das Neonazikonzert im Polizeibericht auf. Einem Artikel der „Süddeutschen Zeitung“ vom 25. Oktober 2013 zufolge, bestätigt sie auf Nachfrage die Veranstaltung. Die Behörde erwähnt aber nicht, dass es sich um ein neonazistisches Konzert gehandelt hat. Dem Lokalmedium zufolge soll die Polizei bei einem der Teilnehmenden ein Messer beschlagnahmt und den Mann wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz angezeigt haben.Am nächsten Tag veröffentlicht eine der Mieter_innen der Immobilie, die bekannte „Freies Netz Süd“- und „Bürgerinitiative Ausländerstopp München“ (BIA)-Aktivistin Vanessa Becker, auf ihrem für die BIA eingerichteten Facebook-Account ein gemeinsames Bild von Michael Regener und ihr (s. Screenshot). Schon nach wenigen Stunden löscht Becker das mit dem Zusatz „Mit dem Sänger Lunikoff am Rande eines Liederabends am gestrigen Tage…“ versehene Posting wieder. Der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude schreibt der Vermieterin nach dem Neonazikonzert einen Brief und bittet sie, das Mietverhältnis mit den Neonazis aus „Bürgerinitiative Ausländerstopp“und „Freiem Netz Süd“ nun „schnellstmöglich zu beenden“.