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16./17. Juli 2016 – Fest türkischer Ultranationalisten

Der Verein „Türkisches Kulturzentrum München e.V.“ ist eine Organisation im „ADÜTDF“-Netzwerk von MHP-Anhänger_innen und anderen Ultranationalist_innen („Graue Wölfe“) in der Region.

Martin Neumeyer (CSU) beim 'internationalen Sommerfest'. Foto: a.i.d.a.
Martin Neumeyer (CSU) beim ‚internationalen Sommerfest‘. Foto: a.i.d.a.

An diesem Wochenende lädt der Verein, dessen Vorsitzender auch Mitglied im Münchner Migrationsbeirat ist, zu einem „internationalen Sommerfest“ im Stadtteil Neuaubing.

Trotz der bekannten Hintergründe hält der CSU-Politiker und Integrationsbeauftragte der bayerischen Staatsregierung, Martin Neumeyer, auf der Veranstaltung eine Festrede. „Ich sehe jede Einladung als Ehre, auch diese“, hatte Neumeyer im Vorfeld zur „Süddeutschen Zeitung“ gesagt. Oppositionspolitiker_innen des bayerischen Landtages wie Katharina Schulze (Bündnis 90/Die Grünen) und Florian Ritter (SPD) protestieren ebenso vergeblich gegen den Auftritt wie die Münchner Stadträtin Gülseren Demirel (Bündnis 90/Die Grünen). In seiner Rede auf dem Fest bezieht sich Neumeyer auch auf die Kritik an seinem Auftritt. Er meint, er habe als Politiker gelernt, nichts und niemanden abzulehnen („Wenn’s nicht geht, dann geh‘ ich!“) und deshalb sei er heute hier; gegen Widerstände von Medien, gegen Widerstände von Parteien, gegen Widerstände vom Bezirk und, und, und, weil er ins Gespräch kommen wolle.

Drei Halbmonde auf den Schürzen. Foto: a.i.d.a.
Drei Halbmonde auf den Schürzen. Foto: a.i.d.a.
Während Neumeyers Rede sind erst wenige Besucher_innen auf dem Festgelände, erst am späteren Nachmittag wird es deutlich voller. An den Essens- und Werbeständen gibt es keinerlei sichtbar ausgelegtes Propagandamaterial. Die Mitarbeiter_innen eines Standes mit türkischen Essensspezialitäten tragen allerdings alle blaue Schürzen mit dem Logo des Vereins „Türkisches Kulturzentrum München“: drei Halbmonde, gleichzeitig das Symbol türkischer Ultranationalisten.
Schlagworte: , , , , , Quelle: firm, Süddeutsche Zeitung vom 21.06.2016 und 11.07.2016 « zurück