Nach den vorangegangenen Attacken wird nun erneut das Wohnprojekt „Ligsalz8“ im Westend Ziel eines Angriffs:
Mindestens zwei vermummte Männer bewerfen am frühen Donnerstag Morgen um 2.10 Uhr das Wohnhaus mit Farbbeuteln. Die Täter, die von der gegenüberliegenden Straßenseite aus agieren, beschädigen dabei auch die benachbarten Häuser sowie drei geparkte PKWs. An ihnen sowie an den getroffenen Hausfassaden entsteht massiver Sachschaden.
Der erneute Angriff auf das linke Wohnhaus wird, wie die anderen rechten Angriffe der letzten Wochen auch, zunächst nicht im täglichen Pressebericht des Polizeipräsidiums München erwähnt. Der Münchner Polizeisprecher Wolfgang Wenger verharmlost die Angriffsserie gegenüber den Medien schließlich noch als „Einzelfälle“ und verneint einen Zusammenhang zwischen den einzelnen Attacken.
Auch das Wohnprojekt Ligsalzstraße gehört zu den Einrichtungen, die in letzter Zeit durch Artikel auf dem rechtspopulistischen Münchner Online-Portal „blu-news“ von Christian Jung (München) mit einem abwertenden Artikel bedacht wurden. Am 27. November 2012 war auf „blu-news“ das Wohnprojekt mit Adresse und Detailbild der Fassade „geoutet“ worden.
Der neonazistische Kameradschaftsdachverband „Freies Netz Süd“ (FNS) veröffentlicht am 19. Mai 2013 einen Artikel über die Attacken gegen das Wohnprojekt, in dem die massiven Straftaten verharmlost und gerechtfertigt werden. Auf der von Roy Asmuß (Teising) verantworteten Homepage heißt es z. B.
„München: Kostenlose Farbe und Eier für linkes Wohnprojekt“ und „In dem Projekt Ligsalzstraße 8 fanden in der Vergangenheit immer wieder linksextremistische Veranstaltungen statt, die für die Überfremdung Deutschlands warben und auch gegen die demokratisch gewählte Regierung des Irans hetzten.“