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25. April 2021 – Kundgebung der Pandemieleugner*innenszene

Am Sonntagnachmittag findet auf dem Königsplatz eine Kundgebung der Pandemieleugner*innenszene statt. Bekannte Akteur*innen der Szene in München und darüber hinaus treten vor rund 80 Teilnehmenden als Redner*innen auf. Der Aktivist und Bundestagskandidat Melchior Ibing kritisiert die Grünen und wirft ihnen vor, Menschen zu entwurzeln. Ein Stand seiner Partei „Die Basis“, die sich als Vertretung der Pandemieleugner*innenszene auf den Bundestagswahlkampf vorbereitet, und das „Friedensfahrzeug“ des Aktivisten Florian Kuhn bilden die Infrastruktur für die Versammlung.

Die Rede von Daniel Langhans (Ulm) umfasst verschwörungsideologische Narrative zu Drittem Reich und Holocaust. Da die Eugenik in Großbritannien erfunden worden sei und es in amerikanischen Bundesstaaten eugenische Gesetze gegeben habe, seien diese von Hitler lediglich aufgegriffen worden. Auf dem Platz, der im nationalsozialistischen München ein politischer Fokalpunkt war, ruft Lanhangs seinen Zuhörer*innen zu: „Wir Deutschen haben allen Grund damit aufzuhören, uns dafür zu schämen, oder? Weil nämlich die Quelle eine ganz andere war!“ Diese Ausführungen beklatschen die Teilnehmer*innen ebenso wie Langhans‘ folgende Behauptungen, dass es einen Plan der Vereinigten Nationen zur gezielten Reduktion der Weltbevölkerung gebe. Mit der Bilderberger Gemeinschaft, der Trilateralen Kommission und dem Council on Foreign Relations nennt er in der Verschwörungsszene beliebte vermeintliche Kräfte im Hintergrund, die wiederum von „Rockefellers, Rothschilds“ gegründet worden seien, um eine globale Weltdiktatur zu errichten. Die Familie Rothschild, aber auch der von Langhans ebenfalls angeführte Henry Kissinger sind ein populäre Ziele antisemtischer Verschwörungsideologien. Globale Eliten würden Langhans zufolge weiterhin an der Reduktion der Weltbevölkerung arbeiten, etwa mithilfe der Impfstoffe. Er ruft: „Das ist pure Eugenik! Hört auf, das zu glauben, was die Medien sagen. Die wollen uns alle nur reduzieren!“  Die „Globalisten“ seien die eigentlichen Machthaber hinter der Bundesregierung und zwängen den Menschen die Masken auf. In „okkulten Ritualen“ würden Menschen auch Masken aufgesetzt, um sie in eine widergöttliche Ordnung zu führen. Der Impfstoff sei eine Genveränderung des Menschen. Das werde man nicht zulassen und sich schützend vor seine Lieben stellen. Als Quelle empfiehlt Langhans seinen Zuhörer*innen einen Film des extrem rechten amerikanischen Verschwörungsideologen Alex Jones. Die Teilnehmer*innen quittieren Langhans Rede immer wieder mit Applaus.

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