Am Sonntagnachmittag findet in unterschiedlichen Städten in ganz Deutschland so auch in München zum zweiten Mal eine Demonstration unter dem Motto „Gemeinsam für Deutschland“ statt. Es handelt sich um den Versuch, unterschiedliche Teile der extremen Rechten und angrenzender Szene zu vereinen und zu mobilisieren. Nachdem die erste Veranstaltung Anfang des Jahres deutlich mehr Teilnehmende anzog, kommen im April nur 250 Personen zu der Versammlung auf dem Wittelsbacherplatz. Unter ihnen auch eine Gruppe junger Neonazis und auffällig viele Personen aus dem Pandemieleugner*innenspektrum rund um die Gruppe „München steht auf“. Diese stellt auch einen Informationsstand, der sonst auf ihren wöchentlichen Aufläufen zu sehen ist und hier rechte sowie extrem rechte Publikationen wie „Tumult“, „Weltwoche“, „zuerst“, „info direkt“ oder „Klartext“ anbietet. Mit Rainer Langhans steht ein Aktivist der Szene auf der Bühne und klagt über die Infektionsschutzmaßnahmen. Andere Redner*innen konzentrieren sich auf das Thema Migration und verbreiten extrem rechte Erzählungen über angeblich gefährliche Geflüchtete. Eine junge Frau empört sich darüber, dass man sich nicht mehr sicher fühlen könne aufgrund von Menschen, die nach Deutschland geflüchtet seien. Rund 200 Gegendemonstrant*innen stellen sich dem Demonstrationszug Richtung Brienner Straße immer wieder mit Sitzblockaden in den Weg.