Am Samstagnachmittag findet am Maxmomument eine Kundgebung der Pandemieleugner*innenszene statt. Ab 12.30 Uhr sammeln sich immer mehr Personen, zum Kundgebungsbeginn stehen schließlich circa 1.700 Teilnehmende vor dem LKW, der als Bühne dient. In ihren Reihen finden sich extrem rechte Politiker*innen und Aktivist*innen, Neonazis, Reichsbürger*innen und christliche Fundamentalist*innen. Die Organisator*innen weisen darauf hin, dass nur 500 Personen an der Kundgebung teilnehmen dürfen. Die Mobilisierung war erkennbar überregional, viele Teilnehmende sind aus ganz Bayern angereist. Als von der Bühne verkündet wird, dass die Polizei allein innerhalb der Absperrungen 1.200 Personen zählt, bricht Jubel aus, viele Teilnehmende skandieren „Wir sind das Volk“ und „Söder muss weg“. Die Polizei fordert die Leiter*innen auf, die Versammlung zu beenden, auf der Bühne spricht Szene-Anwalt Markus Haintz von „Hochverrat“ und bittet die eingesetzten Polizist*innen um Remonstration. Die Auffoderungen der Polizei, die aufgelöste Versammlung zu verlassen, quittiert die aufgeheizte Menge mit lauten Buhrufen und Pfeiffen. Als die Beamt*innen beginnen, die Personalien der Teilnehmenden aufzunehmen, strömen diese Richtung Innenstadtring und können nur mit Mühe zurückgehalten werden. Daraufhin sammelt sich ein Großteil der Demonstrant*innen in der Maximilianstraße Richtung Max-Joseph-Platz. Die meisten tragen keine Masken, die Abstände zum Schutz vor einer Corona-Infektion werden nicht eingehalten.
Nach einer Weile laufen viele Teilnehmende zurück auf den Altstadtring und brechen nach Norden Richtung Staatskanzlei durch. Aus ihren Reihen gab es schon den ganzen Tag über Beschimpfungen gegen die Staatsregierung und später auch Hinweise auf die dünnen Polizeiabsperrungen an dieser Kundgebungsseite zu hören. Erst nach mehrern hundert Metern gelingt es der Polizei, den Vorstoß zu stoppen und die Menge zurückzudrängen. Weitere Durchbruchsversuche gehen anschließend Richtung Innenstadt und schaffen es schließlich die Absperrungen zu überwinden oder zu umfließen. Die Teilnehmenden laufen wieder in unkontrollierten Demonstrationen durch die Innenstadt und versammeln sich schließlich auf dem Marienplatz.