Am Sonntagmittag beginnt auf dem Königsplatz eine Demonstration der Pandemieleugner*innenszene. Rund 1200 Teilnehmende versammeln sich bei sonnigem Wetter, einige tragen Schilder mit Aufschriften wie „Natürliche Immunität statt Impfung“ oder „Muss man Gesundheit beweisen?“. Nach einer Aufstellung auf den Rasenflächen setzt sich der Zug Richtung Odeonsplatz in Bewegung. In seinen Reihen sind Materialien einer AfD-Kampagne und zwei umgedrehte Deutschlandfahnen sichtbar, letztere sind ein in der Reichsbürger*innenszene beliebtes Symbol. Während die Demo über die Leopold- und die Arcis-Straße wieder zurück zum Ausgangsort zieht, verbreiten Redner*innen der Gruppe „München steht auf“ die Positionen der Pandemieleugner*innenszene und fordern ein Ende aller Infektionsschutzmaßnahmen.
Auf dem Königsplatz findet anschließend eine kurze Abschlusskundgebung statt. Über den Lautsprecherwagen rufen die Organisator*innen dazu auf den eigenen Abgeordneten zur Impfpflicht zu schreiben. Man müsse den „autoritären Albtraum“ überwinden. Ein Redner erklärt, man habe im Winter „eine Riesenschlacht gewonnen“, als man sich über die Allgemeinverfügung gegen Versammlungen hinweggesetzt hatte. Ministerpräsident Söder sei danach umgefallen und habe sich dem Druck der Straße gebeugt. Genau dieser Druck werde auch die Impfpflicht zu Fall bringen, über die der Bundestag am folgenden Tag abstimmen wird.