Die „Alternative für Deutschland“ (AfD) in Bayern und München
Die „Alternative für Deutschland“ (AfD) hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 2013 zur erfolgreichsten Partei der extremen Rechten in Deutschland nach der Gründung der Bundesrepublik entwickelt.Die „Identitären“ – eine neue (Jugend-)Bewegung am extrem rechten Rand
Der Ursprung der „Identitären Bewegung Deutschland“ (IBD) liegt in Frankreich. Dort trat die „Génération Identitaire“, die Jugendorganisation des extrem rechten „Bloc Identitaire“, im Oktober 2012 mit einer medienwirksamen Aktion in Erscheinung:Rund 60 Aktivistinnen und Aktivisten besetzten das Dach eines Moscheeneubaus in Poiters. Ort und Zeitpunkt waren nicht zufällig gewählt. Im Oktober im Jahre 732 n. u. Z. gewann Karl Martell bei Tours und Poiters eine Schlacht gegen die Mauren und stoppte so die weitere Ausbreitung des Islam in Europa, was die Gruppierung mit dem Beginn der so genannten Reconquista, also der christlichen Rückeroberung der iberischen Halbinsel, verbindet.
Die neonazistische Partei „Die Rechte“
Zwischen organisiertem Rechtsextremismus und subkulturellem KameradschaftsmilieuAm 20. April 2014, dem 125. Geburtstag von Adolf Hitler, gründete der Neonazi Philipp Hasselbach den ersten bayerischen Kreisverband (KV) der neonazistischen Partei „Die Rechte“ in München. Danach folgten zwischen Januar und Mai 2015 die Gründungen von Kreisverbänden in Nürnberg, Bamberg und Rosenheim. Die Bildung eines Landesverbandes Bayern fand bei einem Landesparteitag Pfingsten 2015 statt. Der bis dahin schleppende Aufbau der Parteistrukturen wurde also deutlich forciert. Ein ehemaliger Gasthof im unterfränkischen Kolitzheim/Ortsteil Stammheim (Landkreis Schweinfurt) sollte zudem als Geschäftsstelle, Veranstaltungsort und Unterkunft für Aktivist_innen der Partei dienen. Dies wurde allerdings behördlicherseits verboten.
Die neonazistische Partei „Der Dritte Weg“
Auffangbecken für die Kameradschaftsszene BayernsIm Juli 2014 wurde die wichtigste Dachstruktur der neonazistischen Kameradschaftsszene Bayerns, das „Freie Netz Süd“ (FNS), als Nachfolgeorganisation der 2004 verbotenen „Fränkischen Aktionsfront“ (FAF) ebenfalls verboten. Eine Immobilie in Oberfranken und darin gelagertes Material des Neonaziversandhandels „Final Resistance“ wurden beschlagnahmt. Allerdings hatte es seit einer Razzia im Sommer 2013 ein Jahr gedauert bis, so die Behörden, genügend Material ausgewertet war, um ein Verbot der Organisation auszusprechen. Die Szene hatte also genügend Zeit sich vorzubereiten.